Pilgerflasche mit der Darstellung eines Gladiatorenkampfes - Sabine Steidl, Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA)

Pilgerflasche mit der Darstellung eines Gladiatorenkampfes - Sabine Steidl, Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA)

Pilgerflasche mit der Darstellung eines Gladiatorenkampfes - Sabine Steidl, Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA)

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Gladiatoren

Superstars mit Todesmut

In den meisten Köpfen herrscht – vermittelt vor allem durch Filme und Serien – ein blutrünstiges Bild von Gladiatoren. Muskulöse Kämpfer, meist Sklaven und/oder Kriegsgefangene, treten Mann gegen Mann an – und am Ende ist einer tot. Diese Vorstellung der Gladiatur greift aber nur für einen Teil der Geschichte. Tatsächlich war die Ausbildung zum Gladiator hart – ein echter Hochleistungssport.

Erfolgreiche Gladiatoren stiegen zu regelrechten Superstars ihrer Zeit auf, bewundert von den Massen und begehrt von den Frauen – und es bestand die Chance, sich von dem Anteil am Erlös ihrer Siege irgendwann frei zu kaufen.

Basierend auf einer Wanderausstellung, konzipiert vom Archäologischen Museum der Stadt Kelheim, erwarten die Besucher und Besucherinnen lebensgroße Figuren von Gladiatoren in Ausrüstung, die ein anschauliches Bild der einzelnen Gladiatorengattungen und Kampfkonstellationen in der Arena vermitteln. Von der Beliebtheit einzelner Kämpfer zeugen erhaltene Graffiti mit Darstellungen von Gladiatoren – oft mit ihrem Namen und der Anzahl ihrer Siege versehen, die Fans an Häuserwänden der antiken Städte hinterlassen haben.

Ergänzend zur Wanderausstellung beleuchten über 30 Objekte aus Museen der Großregion, dem Landesdenkmalamt des Saarlandes und der stiftungseigenen Sammlung zentrale Facetten des Themas. So geben beispielsweise Teile von Arztbestecken aus dem Historischen Museum der Pfalz Speyer Zeugnis von den Behandlungsmöglichkeiten verschiedener Verletzungen.

Ein weiterer Fokus wird auf die Popularität der Kämpfe an sich und den Ablauf eines Spektakels gelegt. Zentrales Objekt zur Veranschaulichung dieser Thematik ist der Mosaikfußboden der römischen Villa in Nennig, der in drei Detail-Repliken sowie als Gemälde in der Ausstellung präsent ist, ebenso wie die originalen Gladiatoren-Mosaike aus dem Musée de la Cour d’Or in Metz. Die musikalische Begleitung der Kämpfe, die eine wichtige Rolle in der Erzeugung von Spannung in der Arena spielte, wird unter anderem durch die Rekonstruktion einer antiken Orgel vom Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA), Mainz visualisiert.

Anhand von fünf Gladiatoren, die im Rahmen von analogen Texten und Action Bound-Touren ihre fiktiven, aber authentischen Lebensgeschichten erzählen, wird ein emotionaler Zugang zum Thema geschaffen. Diese fünf vermitteln nicht nur auf lebendige Art und Weise Wissen zu den einzelnen Objekten, sondern gleichzeitig auch die – je nach gesellschaftlichem Hintergrund der einzelnen Gladiator*innen – unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema Gladiatur und andere Aspekte des Lebens im Römischen Kaiserreich.

Veranstaltungsdetails

Art:
Ausstellung
Ort:
Museum für Vor- und Frühgeschichte
Schlossplatz 16
66119 Saarbrücken
Telefon:
+49 681 95405-0
Internet:
http://www.vorgeschichte.de
Datum:
17.11.2024 - 10:00 Uhr bis 17.11.2024 - 18:00 Uhr
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